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2024 ist das „Jahr der Nachricht“ – warum das so wichtig ist

 

Fake News und Desinformation werden zu einem immer größeren Problem. Umso wichtiger ist es, gegenzusteuern und die hohe Relevanz vertrauenswürdiger Inhalte in den Fokus zu rücken. Viele große Medienhäuser tun das – und machen 2024 zum „Jahr der Nachricht“.

 

 

Nadine Breaty, Influencerin und Autorin, unterstützt das "Jahr der Nachricht". Bild: UseTheNews.

 

 

Es sind alarmierende Ergebnisse, die die neue Studie „Verunsicherte Öffentlichkeit“ der Bertelsmann Stiftung zutage bringt: 84 Prozent der Menschen in Deutschland meinen, dass vorsätzlich verbreitete Falschinformationen im Internet ein großes oder sehr großes Problem für die Gesellschaft darstellen - 81 Prozent sehen darin sogar eine Gefahr für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

 

Ein Thema, das den Deutschen Angst macht – inzwischen ähnlich viel wie Klima oder Krieg. Und während die Sorge wächst, sinkt das Vertrauen der Menschen in die Medien: Dem Edelman Trust Barometer 2024 zufolge liegt der Anteil derjenigen, die den Medien als Institution vertrauen, bei 46 Prozent, der Wert ist erneut gesunken. Viele Themen verunsichern die Bevölkerung – was kann man überhaupt noch glauben? Welche Informationen sind wahr, welche falsch? Gerade für junge Menschen ist es oft schwer einzuschätzen, welche Quellen vertrauenswürdig und richtig sind.

 

Aktion „Jahr der Nachricht“ und #UseTheNews

 

Mit der Aktion „Jahr der Nachricht“ wollen die Partner der Medien-Initiative #UseTheNews das ändern, auf die Bedeutung von vertrauenswürdigen Informationen aufmerksam machen und vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen für den sicheren Umgang mit Nachrichten werben. Die Aktion wird von einer breiten Allianz von privaten und öffentlichen Partnern unterstützt. Neben ARD, RTL und n-tv sind Verlagshäuser, Verlegerverbände, der GWA und die Organisation der Mediaagenturen (OMG) dabei, sowie verschiedene Landesmedienanstalten und andere Partner.  

 

Der erste Baustein des „Jahrs der Nachrichten“ ist seit Ende Februar zu sehen: „Nachrichten, die stimmen statt Stimmung machen", so das Motto einer Kampagne, an der sich prominente Gesichter wie Schauspielerin und Sängerin Lina Larissa Strahl, TikTok-Creatorin Nadine Breaty, Nachrichtensprecherin Damla Hekimoglu, TikTokerin Jeannie Wagner sowie die RTL- und n-tv-Moderatorinnen Pinar Atalay und Nadja Kriewald beteiligen. Die Motive sind deutschlandweit in TV, Radio, Print sowie auf digitalen Plakatflächen und in den sozialen Netzwerken zu sehen. „Desinformation heizt das gesellschaftliche Klima an“, sagt UseTheNews-Geschäftsführer Meinolf Ellers. „Sie untergräbt den Zusammenhalt und bedroht die Demokratie. Wir freuen uns, dass die Werbewirtschaft in dieser Situation das Jahr der Nachricht auf ganzer Breite unterstützt.“

 

Plattform für seriöse Medien

 

Ziel ist es, den wirklich seriösen Medien eine Plattform zu geben. Dabei kommt auch das eigene Social-Media-Format „Social News Daily“ zum Einsatz, das täglich von Montag bis Freitag ein Nachrichtenthema so aufbereitet, dass 14- bis 24-Jährige den Zusammenhang zur eigenen Lebenswirklichkeit herstellen können – ob „Bubatz wird legal“, die Festnahme der RAF-Terroristin Klette oder Nawalnys Tod, natürlich alles im Hochformat. Dazu gibt es Newscamps und andere Projekte, bei denen vor allem Schülerinnen und Schüler lernen, wie Journalismus funktioniert.

 

Und das ist wichtig, zeigt eine Studie des Leibniz-Instituts für Medienforschung, die im Rahmen der #UseTheNews-Initiative umgesetzt wurde. Demnach wissen viele Jugendliche wenig über die Rolle des Journalismus für die Verbreitung von Informationen und darüber, wie die Ausbildung erfolgt. Der Begriff „Journalismus“ löst bei ihnen eher Desinteresse aus und ruft Assoziationen mit Fake News und Paparazzi hervor. Die Jugendlichen suchen der Studie zufolge Informationen in erster Linie auf Plattformen wie Tiktok, Instagram und Youtube, wo sie die kurzen und unterhaltsamen Inhalte schätzen. Als Partner der Kampagne „Jahr der Nachricht“ ist deswegen mit an Bord: Tiktok.