Dmexco

TV: Angekommen in der Zukunft

Dank neuer Möglichkeiten wie ATV, CTV oder PTV wird Fernsehen digital. „Transformation geglückt“, sagte Kai Ladwig bei der Dmexco und räumte in seinem Vortrag zusammen mit Michael Möller (beide Visoon) auf mit gängigen Vorurteilen über die Gattung. 

 

Fernsehen wird personalisiert, vernetzt und smart – und damit zum digitalen Medium. Welche Chancen das für Werbungtreibende mit sich bringt, zeigten Kai Ladwig und Michael Möller, beide von Visoon, auf der Future TV Stage bei der Dmexco. Und knöpften sich gleich zu Beginn ein paar gängige Vorurteile vor: „TV ist tot“. Von wegen, zeigte Kai Ladwig: „Das ist nicht der Fall! Auch wenn es Herausforderungen gibt und Zuschauerzahlen abnehmen: Das Niveau ist so hoch, im Aufbau von Netto-Reichweite haben wir etwas, das keine andere Gattung zu bieten hat.“  

 

 

Kai Ladwig und Michael Möller, Visoon.

 

 

Und noch ein Thema widerlegte Ladwig: „Die Behauptung, weiße Flächen in den Großstädten mit anderen Medien aufzufüllen. Das mag eine Idee sein. Aber das können wir auch selbst – nämlich mit Addressable TV.“ Und damit erreicht das Medium vor allem auch die jungen Menschen. 

 

Jede Gattung habe ihre Berechtigung, aber TV habe Vorteile, sagte Ladwig: Einen TV-Spot auf dem Big Screen könne man nicht vergleichen mit einem auf dem Smartphone. Und das Sportjahr mit Fußball EM und Olympia, aber auch Events wie der Boxkampf von Stefan Raab seien der lebende Beweis, dass TV nach wie vor Lagerfeuer ist – heute mit viel mehr Möglichkeiten und ohne hohe Kosten wie bei Streamingdiensten. „TV ist angekommen in der Zukunft.“ 

 

Massenmedium mit 1:1-Ansprache

 

TV-Abgesang? Von wegen, sagte auch Michael Möller. „TV kann so viel mehr als nur das klassische lineare TV-Signal wiedergeben. ATV ermöglicht es, digital Werbung einzuspielen, gezielt zu targeten, gezielt zu adressieren, sogar auf Keywords. Aus dem Massenmedium Fernsehen wird so eine 1:1 Ansprache. Und das öffnet TV auch für viele neue Kunden.“ Als Beispiel nannte Möller Handwerker oder den Friseursalon um die Ecke, die mittels ATV sehr gezielt Kundengruppen auf dem TV-Gerät erreichen können. Genauso wie große Handelsketten – ihre Kommunikation ist zwar national ausgerichtet, doch auch örtliche Postwurfsendungen lassen sich ebenfalls per TV transportieren und damit regionale Abverkäufe steigern.

 

Parallelwelt auf dem Fernsehgerät

 

Connected TV, also CTV, beschreibt Möller als „Paralleluniversum auf dem TV-Gerät“. Ob vorinstallierte Apps auf dem Smart-TV oder Peripheriegeräte wie Spielekonsolen und Set-up Boxen – sie machen es möglich, ebenfalls auf TV-Inhalte zuzugreifen. CTV sei in der Nutzungssituation komplett vergleichbar mit TV, so Möller. 

 

Am Ende des Vortrags ging es auch um Programmatic TV (PTV): Hier findet die Buchung digital, die Ausspielung aber „normal im TV statt“. „Ich erreiche auf diesem Weg alle, buche aber auf digitale Weise. Die ganze TV-Reichweite mit einem Boost durch das Digitale.“

 

Egal ob ATV, CTV, PTV oder linear: Kai Ladwig brachte es auf den Punkt: „TV auf dem Big Screen ist wahrscheinlich das einzige Nutzungsgerät, wo die Transformation geglückt ist.“ Word!