Die Digitalisierung eröffnet bei der Mediennutzung ganz neue Freiheiten – das gilt vor allem für die Nutzung von Bewegtbild. Wie wirkt sich diese neue Freiheit auf den Medienkonsum aus, insbesondere bei den Digital Natives, die bereits mit dem Internet und den neuen digitalen Optionen aufgewachsen sind? Screenforce hat dazu eine umfassende Analyse bestehender Markt-Media-Studien zur Mediennutzung von Zielgruppen in verschiedenen Lebensphasen durchgeführt (Medien-Institut / Kai Weidlich in Zusammenarbeit mit Dirk Engel) und diese durch zwei Primärstudien (IfD Allensbach / Prof. Dr. Renate Köcher) ergänzt:
- Quantitative repräsentative Face-to-Face-Befragung von n = 1.400 Personen ab 16 Jahren
- Qualitative Tiefeninterviews von n = 20 Personen 16-34 Jahre
Die Gratifikationen, die das Fernsehen bietet, sind vor allem Entspannung und Stressabbau, aber auch Wissen, Spannung und Emotion. Diese Belohnungen sind sowohl im Zeitverlauf als auch über die Generationen hinweg weitgehend stabil und stehen daher auch für die Zukunft kaum in Frage.
Onlinevideos bedienen vor allem den Wunsch nach Autonomie und Vielfalt. Diese Bedürfnisse nehmen mit steigendem Alter zwar ab, sie werden die derzeit junge Generation aber auch später noch stärker prägen als ihre Eltern. Es ist zu erwarten, dass die non-lineare Bewegtbildnutzung weiter zunimmt. Dies betrifft nicht nur die Inhalte von Streaming-Diensten oder Videoportalen, sondern auch die Angebote der TV-Sender. Die Herausforderung für die Fernsehbranche wird deshalb sein, ihre – momentan überwiegend linear angebotenen – Inhalte so zu verbreiten, dass sie auch dem Autonomiebedürfnis heranwachsender Generationen gerecht werden.