Studie
Trend2Buy: Kauflaune gedämpft, aber nicht in allen Bereichen
Die repräsentative Forsa-Umfrage zu den Konsum- und Einkaufsabsichten der Deutschen zeigt: Durch die Maßnahmen im April geraten Reisen und Kultur wieder etwas aus dem Fokus, aber das Interesse an Bekleidung und Produkten für Wohnung, Haus und Garten bleibt hoch.
Zum dritten Mal in Folge wurden ca. 1.000 Bundesbürger im Auftrag der Ad Alliance in einer bevölkerungsrepräsentativen Forsa-Umfrage zu ihren Konsum- und Einkaufsabsichten befragt. Für unterschiedliche Bereiche wurde erfasst, ob in den nächsten 4 Wochen Anschaffungen geplant sind. Die erste Befragung wurde Mitte Februar 2021 durchgeführt. Hier sind die Ergebnisse der jüngsten Befragung:
Corona hat Deutschland auch weiterhin fest im Griff. Nachdem es im März zu ersten Lockerungen gekommen ist und Friseure, der Einzelhandel sowie Kultur- und Freizeitangebote (unter Auflagen) wieder öffnen durften, wurden im April angesichts steigender Infektionszahlen wieder schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Virusverbreitung beschlossen. Infolgedessen geht die Kauflaune der Deutschen Mitte April leicht zurück. Der Trend2Buy Index-Wert sinkt ab, er bleibt aber weiterhin auf einem höheren Niveau als zu Beginn der Studienreihe Mitte Februar.
Die stärksten Rückgänge sind bei geplanten Ausgaben im Bereich "Kultur & Freizeit" zu beobachten. Neue Beschränkungen und Regeln für den Besuch von Kultur- und Freizeiteinrichtungen dämpfen die Unternehmungslust. Der Anteil derer, die in den nächsten Wochen Geld für entsprechende Angebote ausgeben möchten, sinkt von 38 auf 27 Prozent.
Etwas weniger Optimismus legen die Verbraucher auch beim Thema "Reisen" an den Tag: Hier machen sich Quarantäne- und Testpflicht bei der Einreise aus einem Risikogebiet bemerkbar. Während Mitte März 42 Prozent über eine Reisebuchung nachgedacht haben, geht der Wert Mitte April auf 35 Prozent zurück.
Im Bereich Gebrauchsgüter zeichnen sich nur wenige Veränderungen ab. Für einen Großteil der erfassten Konsumgüter bleibt die Ausgabebereitschaft auf dem Niveau des Vormonats. Im Vordergrund steht weiterhin der Wunsch, sich etwas Gutes zu tun: Der Anteil derjenigen, die den Einkauf von Körperpflege-Produkten, von Bekleidung und Schuhen sowie von Produkten zur Verschönerung von Haus und Garten erwägen, bleibt hoch.
Neu in dieser Welle: Ein Drittel der Befragten plant den Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln. Interesse an Mitteln zur Stärkung des Immunsystems und Vitaminpräparaten äußern dabei insbesondere Frauen, aber auch einige Männer denken über den Einkauf nach.
Medienangebote legen indes an Attraktivität zu. 7 Prozent mehr als Mitte März planen den Abschluss eines (neuen) Mobilfunk- oder Internetvertrags, über ein Drittel aller Befragten (und damit 6% mehr als Mitte März) und knapp zwei Drittel der unter 40-jährigen haben Interesse an einem Abo für kostenpflichtige Video-Streamingdienste wie Netflix, TVNOW Premium und Co.
Fazit: Die verschärften Corona-Maßnahmen machen sich im Konsum- und Einkaufsverhalten der Deutschen bemerkbar. Der Umfrage zufolge wird die Ausgabebereitschaft gedämpft – der Trend2Buy-Index geht leicht zurück. Die einzelnen Produktgruppen schlagen sich jedoch sehr unterschiedlich und es gibt auch Gewinner: Der Anteil der Verbraucher, der in Telekommunikations- und Streaming-Angebote investieren will, steigt auf den höchsten Stand seit Beginn der Studienreihe.
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Methodik: Bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung im Forsa Omninet-Panel unter Personen ab 14 Jahren. 1. Welle 11.-15.02.2021 (n= 1.005), 2. Welle 11.-14.03.2021 (n=1.006), 3. Welle 10.-14.04.2021 (n=1.004).